Das Numalytic-Minus

Die unvorteilhafte Seite

Im Minus befindet sich die unvorteilhafte Seite des Numalytic-Systems. Hier verbrauchen wir zu viel Lebensenergie oder es wird zu wenig eingesetzt. Es kann zu Dauerfrust, Lebensunzufriedenheit oder Blockaden kommen. Eine Entwicklung im Sinne von Numalytic findet nicht statt. Rückschritte sind möglich und Alternativen für Veränderungen werden nicht gesehen. Wir leben unbewusst oder schicksalsergeben.

Der Begriff "unvorteilhaft" wurde bewusst gewählt, denn es ist nicht alles negativ und wir sind nicht automatisch schlechte Menschen, wenn wir auf der Minus-Seite agieren.

Die Minus-Seite ist auf Dauer nachteilig, ungünstig und bremst und blockiert die persönliche Entwicklung. Die Denkweisen sowie Verhaltensmuster sind bekannt und vertraut, denn sie entsprechen unseren Gewohnheiten. Es kann mitunter viele Jahre - oder Jahrzehnte - dauern, bis wir erkennen, dass diese Seite unvorteilhaft für uns ist.

Das Numalytic-Plus | Die andere Seite

Im Plus befinden sich die vorteilhaften Denk- und Verhaltensmuster, welche sich für uns günstiger auswirken. Es kann ein Ausgleich zu negativen Bereichen entstehen und das Selbstwertgefühl wird gestärkt. Energie wird angemessen eingesetzt und die persönliche Entwicklung wird als Befreiung und Verbesserung angesehen. Wir finden unseren Weg im Leben und im Umgang mit der Gesellschaft und lernen uns auf individuelle Weise kennen und wertschätzen. 

Unvorteilhaft bedeutet nicht immer negativ

Das Minus an sich muss nicht immer negativ sein, kann sich aber doch als Bremse oder Mangel auswirken. Auf dieser Seite können wir durchaus wertvolle und nützliche Erfahrungen machen sowie Kenntnisse sammeln, die jedoch oft einen hohen Preis haben:

  • Aufbau von Blockaden
  • Verschwendung und hoher Verbrauch von Lebensenergie
  • Stressanfälligkeit
  • Motivationsmangel
  • Soziale oder psychische Probleme
  • Finanzielle Schwierigkeiten

Kein schlechter Mensch

Das Minus macht uns nicht automatisch zu einem schlechten Menschen oder beschert nicht nur negative Erfahrungen. Die Plus-Seite bewirkt dagegen nicht automatisch, dass wir zu einem Menschen ohne Fehler oder Schwächen werden, noch werden wir Märtyrer oder Heilige.

Warum ist das Minus unvorteilhaft?

  • Wir verbrauchen zu viel Energie.
  • Wir schränken uns sein oder bedienen uns bei anderen.
  • Wir geben zu viel oder zu wenig.
  • Wir suchen an den falschen Stellen oder erkennen Probleme nicht.
  • Wir bauen Verletzungen und Blockaden auf.
  • Wir sind in unserer persönlichen Entwicklung fremdbestimmt.
  • Wir sind schicksalabhängig, verantwortungslos oder unterwürfig.
  • Wir lassen das Selbstwertgefühl durch andere bestimmen.
  • Wir überschreiten die eigenen Grenzen oder die anderer.
  • Wir überspielen Ängste oder Unsicherheiten.
  • Wir verstecken oder erkennen nicht unsere Eigenschaften.
  • Wir sind zu schnell oder zu langsam.
  • Wir erzeugen oder stehen und Druck und Zwang.
  • Wir können uns nicht anpassen oder verleugnen uns selbst.
  • Wir stellen unser Ego in den Vordergrund.
  • Wir sind überheblich, perfektionistisch oder überschätzen uns selbst.
  • Wir leben unbewusst ohne Entwicklung.
  • Wir erstarren in Lebensfrust, Verbitterung oder Schuldfragen.

Die Auswirkungen der Minus-Seite

Die Lebensenergie schwindet

Energie wird abgezogen und schnell verbraucht.

Als junge Menschen bemerken wir dies nicht oft, doch je älter wir werden, desto begrenzter ist die Lebensenergie und wir erkennen, dass die Kraft, ob geistig, körperlich, psychisch oder nervlich - manchmal auch finanziell - nachlässt. Um schwierige Situationen zu meistern, ist oft mehr Energie notwendig als in "normalen" Alltagsabläufen und so kann es dazu kommen, dass Probleme oder Krisen nicht mehr verkraftet werden können.

Es kann eine Abwärtsspirale beginnen, wenn wir keine Energie mehr haben, die Dinge des Lebens zu bewältigen.

Persönliche Blockaden

Blockaden, Frust oder Unzufriedenheit nehmen zu. Negative Emotionen benötigen viel Platz und verbrauchen Energie. Es gibt womöglich häufiger Konflikte, Streit oder gegenseitige Verletzungen, da wir gestresst, enttäuscht, desillusioniert, ausgebrannt oder verbittert sind. Wir stellen alles in Frage und lehnen ab, was uns entgegenkommt. Neues ist nicht mehr möglich und Schuld sowie Verantwortung wird an andere Personen, Institutionen oder die Gesellschaft übertragen.

Blockaden haben sich gebildet und es kann dazu kommen, dass es nicht mehr möglich ist, aus einer Lebenskrise selbstständig herauszukommen. 

Übertragung / Projektion

Probleme und Konflikte werden an andere Personen übertragen oder als Lebensinhalt angesehen. Aufgaben werden zur Herausforderung, die kaum lösbar erscheinen.

Schuld und Verantwortung werden abgegeben. Das Leben, das Umfeld, die Gesellschaft, die Politik sind die Urheber aller unserer Probleme. Der Blick auf die eigenen Denkmuster und Verhaltensweisen ist nicht möglich.

Schicksalsabhängigkeit / Passivität

Indem wir alle unsere Probleme auf das Umfeld oder die Umwelt übertragen, machen wir uns vom Schicksal abhängig. Es ist oft leichter, auf andere zu schimpfen als sich selbst anzuschauen. Das Leben spielt ein schlechtes Spiel mit uns. Dies kann uns selbst erniedrigen oder erhöhen, weil wir die Ursachen nicht in uns, sondern im Außen suchen. 

Es kann tatsächlich schwere Schicksalsschläge geben. Manchmal auch gehäuft und wiederkehrend. Das ist schwer zu ertragen. Ein Unterschied kann in der Ursachenforschung liegen. Manchmal sind wir die Urherber eines Problems, manchmal sind es Strukturen, Gesetze, Vorgaben, Umwelteinflüsse oder andere Maßnahmen, die auf uns einwirken. Numalytic unterscheidet den Umgang mit diesen Denkmustern. Das eine müssen wir akzeptieren, das andere selbst ändern.

Wer sein Leben passiv führt, selbst keine Möglichkeiten für Veränderungen erkennt, lebt unbewusst und schicksalsabhängig. Mitunter hift erst ein gravierendes Ereignis, um aus diesem Dauerschlaf zu erwachen.

Selbsterniedrigung

Verbreitet auf der Minus-Seite sind Selbsterniedrigung, mangelndes Selbstwertgefühl, Unterordnung und als Folge daraus Schicksalsabhängigkeit und Passivität. Das Negative wird als das Normale angesehen und die Lebensunzufriedenheit ist ein Dauerzustand, der nicht mehr wegzudenken ist.

Die Selbstachtung schwindet, wir haben keine Selbstliebe und verlieren unsere Würde. Da wir uns immer wieder selbst erniedrigen und keine Anspruch auf Zufriedenheit erheben, da uns dieses Konzept fremd ist, geht es in die Abwärtsspirale aus Blockaden, Übertragung, Passivität und Selbstmitleid.

Selbstmitleid / Opferrolle

Wir verharren in Selbstmitleid und der Opferrolle, wenn wir im Minus unseres Lebens bleiben. Alles, was als schlecht wahrgenommen wird, stärkt unsere Rolle als Opfer des Lebens. Durch das Selbstmitleid stoßen wir Menschen von uns weg und geraten noch tiefer in dieses Empfinden, denn es ist für andere Personen meist nicht leicht zu ertragen. Die Wahrnehmung ist nur noch auf das Negative ausgerichtet und ein Kreislauf aus Schicksalsabhängigkeit, Projektion und Selbsterniedrigung kann uns an den Abgrund bringen. 

Unzufriedenheit ist der Normalzustand.

 

Artikel zum Thema Opferhaltung + Selbstmitleid

Einseitige Wahrnehmung

Wahrnehmungen, Bewertungen und Beurteilungen sind häufig einseitig und beruhen eher auf persönlichen Wünschen und Vorstellungen, die sich nicht immer mit der Realität vereinbaren lassen. Wir laufen blind durch das Leben und unsere Scheuklappen werden immer dicker. Recht haben wir trotzdem und unser Umfeld sieht in uns die Besserwisser. 

Diese Einseitigkeit kann rücksichtslose und egoistische Züge haben. Eine mangelnde Bereitschaft, die persönliche Gedankenwelt zu öffnen und sich weiter zu entwickeln, sorgt dafür, dass wir auf einem früheren Entwickungsstand stehen bleiben. Möglichkeiten für Alternativen werden abgelehnt. Das Bewusstsein für die eigene Person kann zur Egozentrik werden, so dass wir nur noch um uns selbst kreisen. Die persönlichen Probleme und Wünsche stehen dauerhaft im Vordergrund. Die Welt wird immer kleiner und begrenzt sich auf den persönlichen Aktionsradius.

Egoismus

Oft vertreten sind auf der Minus-Seite Egoismus, Überheblichkeit, Arroganz, Selbsterhöhung, kein Unrechtsbewusstsein, moralische Überlegenheit, schlechtes Benehmen und rücksichtsloses Verhalten.

Auch negative Erfahrungen oder Schicksalsschläge können Egoisten aus uns werden lassen, denn wir wollen mit unserem Leid im Mittelpunkt stehen.

Erfolg trägt deutlich zur Bildung von Egoismus bei, denn wir glauben alles richtig zu machen und der Erfolg gibt uns Recht. Die Bestätigung finden wir in Zahlen, Geld, Macht oder Ruhm. 

Wir sehen nur noch einseitig unsere eigenen Anliegen, Wünsche und Bedürfnisse. Auch jede neue Fertigkeit, jedes neue Wissen, jede neue Erfahrung lässt uns im Egoismus wachsen, denn dadurch erheben wir uns über andere Menschen, denen diese Ressourcen fehlen. 

Persönliche Grenzen

Überschreitung von Grenzen oder ein Mangel an Grenzen ist Teil der Minus-Seite.

Unsere eigenen Grenzen können überschritten werden, indem andere Personen uns beängstigen, angreifenmanipulieren, ausnutzen, belügen oder betrügen. Manchmal sind wir diejenigen, die die Grenzen anderer Leute übertreten. Das ist nicht immer offensichtlich oder bewusst und kann sich im Nachhinen als sogenanntes "Fettnäpfchen" oder mangelnde Klarheit herausstellen.

Es kann zu einer persönlichen Überschätzung kommen und wir gehen zu hohe Risiken ein. Fehleinschätzungen können uns viel kosten, wenn wir die Grenzen von Personen oder Möglichkeiten nicht richtig einordnen können.

Werden zu oft Grenzen übertreten, können betroffene Personen den Rückzug antreten oder die Beziehung beenden. Sind es unsere eigenen Grenzen, die zu oft nicht beachtet werden, können wir uns zurückgesetzt, schlecht behandelt oder missbraucht fühlen. Der Weg in die Schicksalsabhängigkeit, die Projektion, die Opferrolle und die Blockadehaltung sind sehr wahrscheinlich.

Entwicklung als Ziel

Menschen, die nach persönlicher Entwicklung streben, als Absicht, als Ziel, können auf der Minus-Seite viel Energie in gezielte Anstrengungen investieren, die unvorteilhaft sind. 

Wer zu viel reflektiert, hinterfragt, lernt oder analysiert kann sich im Kreise drehen und den Verstand verlieren. Das persönliche Unterscheidungsvermögen kann leiden und Methoden der Selbstvervollkommnung beherrschen das Leben.

Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Person nur noch um sich selbst dreht und egoistische Züge ausbildet. Entwicklung wird zum Selbstzweck oder Lebensinhalt. Die Überheblichkeit gegenüber vermeintlich weniger entwickelten Menschen steigt.

Die Gefahr, dass wir persönlich gesteckte Entwicklungsziele nicht erreichen, weil wir uns selbst überschätzen, einer Ideologie folgen, die uns nicht entspricht oder einen Lebenswandel praktizieren, der uns finanziell oder körperlich an die Grenzen bringt, befördert uns direkt in eine Abwärtsspirale. Selbsterniedrigung, Schicksalsabhängigkeit, Selbstmitleid und einseitige Wahrnehmung können die Folge sein. 

Wer sich selbst zum Heiligen, Märtyrer oder Weisheitslehrenden befördert, verliert nicht nur die Bodenhaftung, sondern riskiert auch einen tiefen Fall, wenn bemerkt wird, dass die angestrebte Reinheit, Erleuchtung oder Unantastbarkeit nicht erreicht werden kann.

Die negative Seite

Bild Kriminalität - Einbruch in ein Haus

Bild Kriminalität - Cybercrime

Auf der Minus-Seite befinden sich jedoch mitunter tatsächlich negative oder schädigende Denkweisen und Verhaltensmuster. Egoismus ist keine Seltenheit. Der Erfolg der einen Person kann zu Lasten von anderen gehen. Damit können Grenzen überschritten werden, die mitunter negative Konsequenzen nach sich ziehen. Dazu gehören beispielsweise lebenslange Schulden, Bestrafungen, Sanktionen oder Freiheitsentzug.

Im Minus befinden sich auch Straftäter*innen in jeglicher Form. Die Bandbreite von Denkweisen und Verhaltensmustern auf der Minus-Seite ist sehr groß und es sollte nicht der Fehler gemacht werden, sich mit kriminell handelnden Personen auf eine Stufe zu stellen. Dazwischen steht immer noch die gezielte und willkürliche Entscheidung, anderen Menschen oder Organisationen Schaden zuzufügen.

Wir gehen alle den Weg der Entwicklung vom Minus in das Plus, aber im Vergleich zur gesamten Menschheit sind es wenige, die Straften mit unterschiedlichen Auswirkungen begehen. Die meisten Menschen geben täglich ihr Bestes und können auf der Minus-Seite trotzdem die Verlierer sein.

Einordnung unter Numalytic

Numalytic-Minus Numalytic-Plus
Unvorteilhaft Vorteilhaft
Egoismus Ich-Entwicklung
Grenzüberschreitung Grenzeinhaltung (Eigene Grenzen / andere Grenzen)
Stillstand Entwicklung, Befreiung

Weiterführende Informationen zur Numalytic-Methode

Weitere Artikel zum Numalytic-Minus

Das eigene Minus erkennen

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