Menschen, die nach persönlicher Entwicklung streben, als Absicht, als Ziel, können auf der Minus-Seite viel Energie in gezielte Anstrengungen investieren, die unvorteilhaft sind.
Wer zu viel reflektiert, hinterfragt, lernt oder analysiert kann sich im Kreise drehen und den Verstand verlieren. Das persönliche Unterscheidungsvermögen kann leiden und Methoden der Selbstvervollkommnung beherrschen das Leben.
Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Person nur noch um sich selbst dreht und egoistische Züge ausbildet. Entwicklung wird zum Selbstzweck oder Lebensinhalt. Die Überheblichkeit gegenüber vermeintlich weniger entwickelten Menschen steigt.
Die Gefahr, dass wir persönlich gesteckte Entwicklungsziele nicht erreichen, weil wir uns selbst überschätzen, einer Ideologie folgen, die uns nicht entspricht oder einen Lebenswandel praktizieren, der uns finanziell oder körperlich an die Grenzen bringt, befördert uns direkt in eine Abwärtsspirale. Selbsterniedrigung, Schicksalsabhängigkeit, Selbstmitleid und einseitige Wahrnehmung können die Folge sein.
Wer sich selbst zum Heiligen, Märtyrer oder Weisheitslehrenden befördert, verliert nicht nur die Bodenhaftung, sondern riskiert auch einen tiefen Fall, wenn bemerkt wird, dass die angestrebte Reinheit, Erleuchtung oder Unantastbarkeit nicht erreicht werden kann.